Netzschutz - Schutzfunktionen und Schutzanalyse

NetzschutzGrafik 1
Das Netzberechnungsprogramm ATPDesigner ist speziell für die Nachbildung elektrischer Netze aller Spannungsebenen und die darin eingesetzte Netzschutztechnik und dezentrale Erzeugungsanlagen ge­eig­net. Die in ATPDesigner implementierten numerischen Modelle von Schutzfunktionen sind generische d.h. herstellerneutrale Modelle.

Hauptschutzfunktionen
  • Überstromzeitschutz
  • Überstromzeitschutz mit Kurzschlussrichtung
  • Distanzschutz mit U/I-Anregung und Polygon- oder Kreiskennlinie mit 8 Distanzzonen
  • Differentialschutz für 2 oder 3 Strommessungen
  • Schmelzsicherungen (NH- und HH-Sicherungen)
  • Niederspannungs-Leistungsschalter
  • Signalvergleichschutz
  • Über- und Unterspannungsschutz
  • Unterimpedanzanregung
  • AMZ-Schutz

Zusatzfunktionen
  • Schutzlogik z.B. für Signalvergleich
  • Wattmetrische Erdschlussortung
  • Unterimpedanzanregung

Netzschutzgeräte und Netzschutzfunktionen werden in ATPDesigner durch generische, d.h. hersteller­unab­hängige Modelle nach­ge­bildet. Dadurch ist es möglich, die Ergebnisse, die mit ATPDesigner erarbeitet werden, auf bestehende Netzschutzkonzepte unabhängig von der produkttechnischen Ausprägung anzuwenden. Die generischen Modelle der Netzschutzgeräte sichern auch eine einfache und rückwärtskompatible Erweiter­bar­keit der Netzschutzkonzepte und die Anwendung auch für zukünftige Aufgaben in der Netzschutztechnik.

Aufgabe des Netzschutzes

Die Aufgabe des Netzschutzes ist es, den physikalischen Netzzustand kontinuierlich zu überwachen, unzulässige Netzzustände zu erkennen und in angemessener Zeit das Stromnetz wieder in einen zulässigen Betriebszustand zurückzuführen. Kurzschlüsse sind eine der kritischsten unzulässigen Netzzustände, da die im Kurzschlussfall auftretenden sehr großen Kurzschlussströme Personengefährdungen sowie unzulässige mechanische und thermische Belastungen der Betriebsmittel verursachen können. Das Grundprinzip des Netzschutzes ist der Selektivschutz. Fehler als Ursache unzulässiger Netzzustände werden fehlerortselektiv und fehlerartselektiv erkannt und die fehlerverursachenden oder fehlerbetroffenen Betriebsmittel allpolig und allseitig vom Stromnetz getrennt. Dieser Vorgang wird im Kurzschlussfall i.a. als Kurzschlussauslösung oder kurz Auslösung bezeichnet. Nach der Auslösung ist das Stromnetz wieder fehlerfrei im Normalbetrieb und steht für die Versorgungsaufgabe zur Verfügung.